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Startseite > Film > Kino | 13.06.2019

KINO
TOLKIEN

TOLKIEN erzählt von den prägenden Jugendjahren des visionären Autors, in denen er Freundschaft, Mut und Inspiration inmitten einer Gemeinschaft von Gleichgesinnten an seiner Schule findet. Zusammen erleben sie Liebe und Verlust, von Tolkiens turbulenter Umwerbung seiner großen Liebe und Muse Edith Bratt, bis hin zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs, der die „Gefährten“ auseinander zu reißen droht. All diese Erfahrungen inspirieren Tolkien zu seinen weltbekannten Mittelerde-Romanen.

von Richard-Heinrich Tarenz


© 2019 Twentieth Century Fox

England am Ende des 19. Jahrhunderts: John Ronald Reuel Tolkien (Nicholas Hoult) besucht das Elite-College Prembroke in Cambridge, wo er mit Geoffrey (Anthony Boyle), Robert (Patrick Gibson), Christopher (Tom Glynn-Carney) und Sam (Craig Roberts) nicht nur eine tiefe Freundschaft aufbaut, sondern auch Mut und Inspiration findet. Die Freunde motivieren sich gegenseitig, ihren Talenten nachzugehen. Tolkien hat beispielsweise seit seiner Kindheit eine blühende Fantasie und eine große Leidenschaft für Sprachen. Und auch Kunst und Poesie sind regelmäßig Thema in der Gruppe. Zusammen wachsen die Freunde auf und stehen ihre Teenager-Jahre gemeinsam durch. So auch Tolkiens Verlust seiner ersten Liebe, Edith Bratt (Lily Collins), und den Ausbruch des Ersten Weltkrieges, der droht, die Bande mit seinen Weggefährten zu durchtrennen. Diese Ereignisse und Menschen, die er auf seinem Weg trifft, inspirieren Tolkien später zu seinen Romanen aus Mittelerde...

Die bahnbrechende „Der Herr der Ringe“-Trilogie von Peter Jackson, die Filmgeschichte schrieb, basiert auf der gleichnamigen Buchvorlage von J.R.R. Tolkien. Eben jenes Buch, das zu den erfolgreichsten Büchern des 20. Jahrhunderts gehört. Doch wer war eigentlich dieser John Ronald Reuel Tolkien, der eine ganz eigene Fantasiewelt erschuf. Dieser Frage spürt ein Film nach, der in Kürze in die Kinos kommt. Erstaunlicherweise ist „Tolkien“ der erste Film, der sich mit dem Leben des Autors beschäftigt. Der finnische Regisseur Dome Karukoski („Kaffee mit Milch und Stress“) inszeniert das Leben von Tolkien als einen dramatischen Werdegang, eingebettet in die traumatischen und prägenden Erfahrungen des 1. Weltkriegs. Der spätere Autor von Bestsellern wie „Herr der Ringe“, „Der Hobbit“ und „Das Silmarillion“ wird dabei wie ein ganz normaler Mensch dargestellt, der leidvolle Erfahrungen machen muss, und an diesen Erfahrungen menschlich wächst.


© 2019 Twentieth Century Fox

Aber das geniale an diesem Menschen, das einzigartige, bleibt verborgen und nicht wirklich greifbar. Das ist sehr schade, denn der Film zeichnet in machtvollen Bildern ein spannendes Sittengemälde jener Zeit vor dem 1. Weltkrieg und den darin enthaltenden Personen. Doch die historische Figur des J.R.R. Tolkien bleibt erstaunlich vage und diffus. Nicholas Hoult („Mad Max: Fury Road“) ist die perfekte Besetzung. Nicht nur weist er eine erstaunliche Ähnlichkeit mit dem Schriftsteller auf. Er spielt grandios diesen schüchternen Mann, der ganz in der Welt der Sprache lebt, mit vielen kleinen Details und ambitioniertem Schauspiel. Die Liebesgeschichte zwischen Tolkien und Edith Bratt nimmt in „Tolkien“ sehr viel Platz ein. Das macht den Film auch zu einer romantischen Liebesgeschichte, was dem Film sehr gut tut. Lily Collins („Love, Rosie“) glänzt in dieser Rolle und ist der zweite Star in diesem Film.

Neben diesen romantischen Momenten nehmen die Erfahrungen an der Front eine wichtige Rolle ein. Hier stellt der Regisseur einen direkten Bezug zwischen den Grauen des Krieges und dem späteren Werk des Autors her. Das funktioniert sehr gut und wird durch bildgewaltige Szenen unterstützt. Der Krieg als menschenfressender Schrecken muss sich blutrünstigen Drachen und apokalyptischen Kriegern der Finsternis nicht verstecken. Auf der anderen Seite sind diese Szenen mehr Effekt als Wahrheitssuche. Weiß man doch, dass Tolkien aufgrund seiner Kriegserfahrungen auf allzu ausführliche Schlachtszenen in seinen Werken verzichtete. Aber auch Peter Jackson konnte dem nicht widerstehen und entstellte das Werk von Tolkien in seinen Filmen, in dem er gewaltige und überlange Schlachtszenen inszenierte. „Tolkien“ ist eine gelungener und schön anzusehender Liebesfilm mit großartigen Hauptdarstellern, der leider nur wenig über die historische Figur des J.R.R. Tolkien verrät.


GB 2019 | Fox Deutschland | Start: 20. Juni 2019 (FSK 12)
R: Dome Karukoski | D: Nicholas Hoult, Lily Collins, Colm Meaney


Großes Gewinnspiel

Zum Kinostart verlosen wir:

2 Fanpakete mit jeweils einem Kinoplakat sowie 2 Kinofreikarten

Teilnahme ab 18 Jahre. Einsendeschluss ist der 16.06.2019. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

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