Willkommen
in der verrückten Welt einer Grundschule: Als Hannah ihre Tochter
zu ihrem ersten Tag an die neue Grundschule bringt, landet sie mitten
im Sammelsurium von verschrobenen Lehrkräften, ureigenen Etiketten,
mehr oder minder freiwilligen Elterndiensten und unzähligen WhatsApp-Gruppen.
Als
die frisch geschiedene Hannah ihre Tochter in die neue Grundschule
bringt, glaubt die alleinerziehende Mutter, sie laust der Affe:
Eigenwilliges Schulpersonal, außergewöhnliche Mitschüler
und neue Gepflogenheiten warten auf die junge Psychologin. Von der
Elternbeiratsvorsitzenden Doris wird ihr schnell die Hierarchie
der Elternjobs an der neuen Schule erklärt. Und wen wundert’s,
dass Hannah als „Neue“ ganz unten anfangen muss? Als
Mutter, die alle Kinder nach den Ferien auf Läuse untersuchen
muss. Unterstützung bekommt die frischgebackene Läusemutter
vom engagierten Vater Stefan, der sich jedes Jahr voller Elan auf
diese Aufgabe stürzt.
Die
verschrobene Grundschullehrerin Anke Knapp hat ganz andere Probleme.
Sie hat drei Kinder mit ADHS in der Klasse, zwei mit ADS, ein Kind
mit PDD-NOS, eins mit Dyslexie und sie selbst hat Dyskalkulie. Da
kann man sich ausrechnen, wie viel Zeit noch für den Unterricht
bleibt! Wenn nervtötende Eltern dann auch noch ihr elementares
Ampel-System fürs Zuwinken beim Verabschieden nicht beachten,
ist die Zündschnur sehr kurz. Von Schuldirektor Anton P. Immelmann
kann sie auch nicht auf Unterstützung hoffen. In seinem Bestreben,
keine unbequemen Entscheidungen zu treffen, um vor allen gut dazustehen,
ist er eine lausige Lachnummer…
Mit
„Die Läusemutter“ erscheint nun die erste Staffel
der Sat.1 Serie auf DVD. Insgesamt umfasst die erste Staffel zehn
Folgen. Die Serie beruht auf der erfolgreichen niederländischen
Serie „De Luizenmoeder“ des Senders Avrotros, die in
Holland bis zu 40 Prozent Marktanteil einfuhr. „Die Läusemutter“
ist im Mockumentary-Stil gedreht, was für eine gute Unterhaltung
sorgt. Das Ziel, eine Parodie auf Dokumentationen zu produzieren,
geht dabei voll auf, wenn sich die Protagonisten in zwischengeschnittenen
Interviewsequenzen direkt an die Kamera richten.
Das
kennt man aus Serie wie „Stromberg“, die dieses Prinzip
perfektioniert haben. Star der Serie ist ohne Zweifel Antje Widdra
als etwas ungewöhnliche Lehrkraft Anke. Ihre Oneliner und ihr
Spiel machen großen Spaß. Die Figuren in „Die
Läusemutter“ sind mitunter sehr schrill überzeichnet,
was absolut passt. Da geht es manchmal auch etwas heftiger zur Sache.
Dabei werden auch ernste gesellschaftliche Themen wie Inklusion
und überzogene Erwartungen. „Die Läusemutter“
macht Spaß und bietet solide Unterhaltung.
Deutschland
2020 | LEONINE | VÖ: 13. März 2020
(FSK 12) D: Pina Kühr, Alexander Schubert, Antje
Widdra, Michael Kessler, Petra Nadolny