Vor
dem Hintergrund der späten 1980er Jahre folgt „Deadly Class“
einem obdachlosen, desillusionierten Teenager, der in King's Dominion
rekrutiert wurde. Dabei handelt es sich um eine berühmte Elite-Privatschule,
in welche die besten Verbrecherfamilien der Welt ihre nächsten
Generationen schicken.
In
den späten 1980er Jahren versucht der jugendliche Außenseiter
Marcus (Benjamin Wadsworth), sich im tristen San Francisco alleine
durchs Leben zu schlagen. Seit dem Tod seiner Eltern fehlt dem Jungen
jegliche Bezugsperson. Angetrieben von unendlichem Zorn, begeht
Marcus schließlich eine Bluttat. Es dauert nicht lange, bis
eine elitäre Privatschule auf ihn aufmerksam wird und ihn rekrutiert.
Wie sich herausstellt, handelt es sich bei der Einrichtung um eine
Highschool für Attentäter, die von den Schützlingen
der größten Verbrecherfamilien der Welt besucht wird.
Fortan muss Marcus versuchen, Auseinandersetzungen mit brutalen
Cliquen, den strengen Lehrplan und die typischen Teenager-Probleme
in Einklang zu bringen. Dabei bekommt er es mit einer Vielzahl an
Mitschülern zu tun, die unterschiedlicher nicht sein könnten…
„Deadly
Class“ basiert auf den gleichnamigen Comics von Rick Remender
und wurde aufwendig als Serie in Szene gesetzt. Seit dem 27. Februar
ist nun die 10-teilige erste Staffel der Action-Thriller-Serie auf
SYFY zu sehen. Als Produzenten haben unter anderem die Russo Brüder
(„Avengers 3: Infinity War“) verantwortlich gezeichnet,
was durchaus für Qualität bürgt. Aber hält die
Serie was sie verspricht? Wie gut ist die Adaption der populären
Comic-Vorlage gelungen? „Deadly Class“ punktet mit einer
coolen Optik, einer spannenden und intelligenten Handlung und einer
Menge frecher Sprüche, die für viel Spaß und Unterhaltung
sorgen. Action wird in dieser Serie groß geschrieben. Die
Actionszenen sind gut inszeniert und sehen hochwertig aus. Aber
keine Angst, man wird nicht erschlagen mit immer neuen Actionsequenzen.
Die Action-Szenen sind in „Deadly Class“ wohldosiert
eingebaut.
Hinzu
kommt ein gelungener Schwarzer Humor, der auf den Punkt genau in
Szene gesetzt wurde und stets den richtigen Ton trifft. Abgerundet
wird das Ganze mit einem tollen Soundtrack, der mir sehr gut gefallen
hat und der sich ehr gut in die Handlung der Serie einfügt.
Für mich persönlich stellen jedoch die animierten Flashbacks
den Höhepunkt der Serie dar. Hier haben sich die Macher von
„Deady Class“ so richtig was einfallen lassen und ihrer
Kreativität freien Lauf gelassen. Zugleich sind diese Flashbacks
eine gelungene Verbindung zu der Comic-Vorlage. Nach diesen ganzen
Pluspunkten, möchte ich nun zu den weniger gelungenen Elementen
von „Deadly Class“ kommen. Das hier gezeigte High-School-Szenario
ist bereits bekannt aus vielen Filmen und Serien. Leider verfallen
die Macher der Serie sehr schnell in bekannte Klischees und Genredarstellungen.
Das ist nicht unbedingt negativ, aber etwas mehr Fantasie hätte
der Serie ohne Zweifel gut getan.
Die
meisten Figuren, einschließlich Marcus, der Hauptfigur, bleiben
eher blass und eindimensional. Zu schnell gewöhnt er sich an
die neue Umgebung. Von einem inneren Konflikt kann man nur in Ansätzen
etwas erahnen. Das ist etwas ungewöhnlich, da es sich schließlich
nicht um eine normale Schule handelt, sondern um eine Schule, in
der jeder jeden ermorden könnte und man ständig wachsam
und auf der Hut sein muss. Obwohl die Schüler am Kings Dominon
sehr unterschiedlich sind, fehlt jeglicher Widerstand gegen die
herrschende Moral und das System. Durchaus ungewöhnlich für
Jugendliche in diesem Alter. Hier hätte etwas mehr innere Differenz
der Handlung sicher gut getan. Schauspielerisch bewegt sich „Deadly
Class“ auf der sicheren Seite. Angeführt von Benedict
Wong („Doctor Strange“) agieren alle Darstellerinnen
und Darsteller souverän und gut. Herausragend spielt Lana Condor
(„X-Men: Apocalypse“) als Saya Kuroki, die damit ihr
großes schauspielerisches Potential unter Beweis stellt.
Mit
„Deadly Class“ hat sich Rick Remender ein bleibendes
Denkmal in der Comic Szene gesetzt. Die Geschichten wurden von Wesley
Craig illustriert und von Leo Loughride koloriert. Nachdem die Serie
am 27. Februar auf SYFY gestartet ist, ist die Comic-Vorlage wärmstens
zu empfehlen. Sie ist bei Cross-Cult am gleichen Tag erschienen
und bietet auf 176 Seiten hochwertige Unterhaltung mit einem hohen
Spannungsfaktor. Wie in der gleichnamigen Serie geht es um die brutalste
Schule der Welt, wo die Sprösslinge der erfolgreichsten Verbrecherfamilien
zu den Killern von morgen ausgebildet werden. An der Akademie der
tödlichen Künste steht „Giftmischen 101“ und
„Tatortsäuberung“ auf dem Stundenplan, und die
Lehrer sind angesehene Mitglieder des organisierten Verbrechens.
Ort des Geschehens ist das San Francisco der 80er-Jahre. Ronald
Reagan hat Marcus Lopez‘ Leben ruiniert. Aber als Marcus sich
plötzlich an der King‘s Dominion Akademie wiederfindet,
sieht er seine Chance auf Rache gekommen. Doch auch an der außergewöhnlichsten
Schule muss man sich mit den üblichen Problemen herumschlagen:
Mädchen, arrogante Mitschüler, Hausaufgaben und nicht
zuletzt einem blutigem und abgefahrenem Trip nach Las Vegas…
USA
| SYFY | Start: 27. Februar 2019 Von : Miles Orion Feldsott, Rick Remender
| Darsteller: Benedict Wong, Benjamin Wadsworth,
Lana Condor